Diesem Zeugen

der Auferstehungshoffnung

glaube ich

 

Der mir bekannte Bernhard M. bekam vor einiger Zeit eine Krebsdiagnose ...

Er schuf nebenstehende "Pieta", also die Darstellung von Maria, die ihren toten Sohn im Schoß liebevoll trägt.

Bernhard erlaubte mir, das Bild und auch seinen Text dazu an die Leser und Leserinnen meiner Homepage weiterzugeben:

 

"Ich wollte die Christusfigur der Pietá (Foto) bewusst anders gestalten und so den Betrachter zum Nachdenken aufzufordern: Was will mir der stachelige Christus mitteilen? Warum erstrahlt der geschundene Leichnam in gleißendem, alles übertönendem Gold?

 

Aber noch etwas anderes will ich Dir schreiben. Seit ich mit der Krebsdiagnose lebe, habe ich eine direktere Beziehung zum Sterben entwickelt: Nicht alle Menschen sterben nach langer, schwerer Krankheit unter körperlichen Schmerzen. Doch die meisten Menschen, insbesondere in den christlichen Ländern haben Angst vor dem Tod, weil ihm etwas Schreckhaftes anhaftet.

 

Warum eigentlich? 

 

Treffen wir nicht dort unsere Lieben, die uns vorausgegangen sind?

Ist dieser Ort nicht dort, wo auch wir sind, nämlich hier? Wir sind umgeben von der Welt des Geistes und haben diese schon oft wahrgenommen, zumindest als wir noch im Kindesalter waren, aber auch als Erwachsene, wenn wir achtgegeben haben. Wir haben uns ihrer bedient, haben sie wie oft gefühlt und angenommen oder ignoriert - im Guten wie auch im Bösen. Glauben, so habe ich vor wenigen Tagen gelesen, heißt, Erkenntnisse, die ich gewonnen habe, anerkennen.

 

In wenigen Tagen singen die Menschen wieder wie alle Jahre in den Kirchen aus vollen Herzen: Der Tod hat keinen Stachel mehr, Halleluja!

Gerade das müsste doch uns Christen mit Blick auf den Tod zuversichtlich stimmen, mit Freude auf das Kommende zugehen lassen, Schmerz und Trauer, so auch bei den Hinterbliebenen, besänftigen.

 

Vor vielen Jahren besuchte ich Südkorea. Bei einer Fahrt durch die Straßen begegnete uns ein Fahrzeug mit ca. 10-15 Personen hinten auf der Ladepritsche auf Bänken sitzend. Alle waren weiß gekleidet und schienen in freudiger Stimmung zu sein. Schaut - eine Hochzeit! Nein, erklärte uns unsere koreanische Reiseleiterin. Diese Menschen fahren zu einer Beerdigung.

Haben diese denn einen anderen Gott?"